Insight #9: Das Bundesministerium für Finanzen (BMF) von Deutschland hat einen Entwurf für die Besteuerung unterschiedlicher Formen von Krypto-Assets herausgegeben.
Laut einer Blockpit-Studie entfällt ein potentielles Steueraufkommen in der Höhe von 1,28 Milliarden Euro auf Krypto-Assets. Das entspricht 2% des gesamten deutschen Einkommensteueraufkommens. In Österreich sind es laut diesen Hochrechnungen 375 Millionen Euro. Gleichzeitig ist nach einer Studie des Handelsverbandes Blockchain im Mainstream angekommen: Bereits 14% der Österreicherinnen haben in Krypto-Assets investiert. Daher ist es auch höchste Zeit, dass die Finanzverwaltungen weltweit aktiv werden.
Inoffiziell wurde das BMF-Schreiben aber schon lange erwartet. Eine Stellungnahme wurde erstmals 2019 von Mitarbeitern der hessischen Finanzverwaltung angekündigt. Am 17. Juni 2021 war es soweit: ein Entwurf wurde veröffentlicht mit der Einladung Stellungnahmen zu diesem Entwurf abzugeben.
Warum ist der Entwurf des deutschen BMF wichtig für Österreich? 1938 wurde das deutsche Steuerrecht nach der Vereinigung von Deutschland und Österreich übernommen. Zu einer Rückkehr zum alten österreichischen Steuerrecht konnte man sich nicht entschließen – abgesehen von wenigen Ausnahmen. Aus diesem Grund ist die Entwicklung in Deutschland genau zu verfolgen.
Daher haben wir natürlich an einer Stellungnahme der ITSA (International Token Standardization Association) mitgewirkt um eine aktive Rolle in diesem Prozess zu spielen. Denn abgesehen von der 10-jährigen Haltefrist für Staking Rewards können nahezu alle Aussagen des deutschen BMF auch für die österreichische Rechtslage herangezogen werden.
| Wollen Sie mehr zu dem Thema erfahren? Lesen Sie unsere regelmäßigen Beiträge auf Insights oder kontaktieren Sie uns direkt. Unser Dienstleistungsportfolio finden Sie auf www.validvent.com.
Unsere Kanäle: Facebook – Instagram – LinkedIn – Twitter
Quellen:
Blockpit: Studie zeigt Rekordhoch von 1.3 Mrd. Euro für Steuern durch Kryptowährungen https://blog.blockpit.io/de/tax-projection-for-cryptocurrencies
Bundesministerium der Finanzen (Deutschland): Entwurf eines BMF-Schreibens: Einzelfragen zur ertragsteuerrechtlichen Behandlung von virtuellen Währungen und von Token https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/BMF_Schreiben/Steuerarten/Einkommensteuer/2021-06-17-est-kryptowaehrungen.html
Handelsverband #RethinkRetail-Studie https://www.handelsverband.at/presse/presseaussendungen/blockchain-im-mainstream-angekommen-14-der-oesterreicherinnen-haben-in-bitcoin-co-investiert-2-setzen-bereits-auf-non-fungible-token/
ITSA Website: https://my.itsa.global/
ITSA Stellungnahme: https://www.linkedin.com/posts/itsa-global_stellungnahme-zum-entwurf-des-bmf-schreibens-activity-6824297065632325632-Adta
Georg Brameshuber ist ein österreichischer Steuerexperte, Rechtswissenschaftler und Unternehmer mit Spezialisierung auf Kryptobesteuerung, Regulierung und Vermögensverwaltung.
Als Mitgründer von Validvent leitet er das Team und verantwortet die Bereiche Krypto-Steuerbuchhaltung, strategische Beratung und Krypto-Vermögensverwaltung.
Zuvor arbeitete Georg im Bereich Wirtschaftsprüfung und Finanz-Compliance bei KPMG Österreich und der ERBER Group, wo er sich auf Risikomanagement, regulatorische Compliance und Corporate Governance für multinationale Unternehmen spezialisierte.
Neben seinen Tätigkeiten in der Unternehmenswelt hat Georg maßgeblich zur Blockchain-Politik und Regulierung beigetragen. Er ist Vorstandsmitglied bei Blockchain for Europe (BC4EU), der Digital Assets Association Austria (DAAA) und der European Crypto Initiative (EUCI).
Auch in der akademischen Welt ist Georg aktiv und gilt als Vordenker im Blockchain-Bereich. Er tritt regelmäßig als Sprecher auf Konferenzen auf und hat an renommierten Institutionen gelehrt. Zuvor hatte er eine Lehr- und Forschungsposition im Bereich Recht an der Universität Wien inne (vergleichbar mit einem Assistant Professor in den USA).