Insight #34: OECD veröffentlicht Rahmenwerk für den Automatischen Informationsaustausch für Kryptowährungen

Die OECD hat am 10.10.2022 das Crypto-Asset Reporting Framework veröffentlicht (Link). Der Veröffentlichung der finalen Version war ein umfangreicher Konsultationsprozess vorangegangen, an welchem unter anderem auch Validvent und Blockpit mit der Digital Asset Association Austria, dem Bundesblock, Global Digital Finance (GDF) und der International Token Standardisation Association (ITSA) teilgenommen haben (Link).

Laut OECD sind der Hintergrund und die Beweggründe klar: Der Krypto-Asset Markt wächst rasant. Daher ist es wichtig, dass die jüngsten Errungenschaften bei der globalen Steuertransparenz nicht durch den Krypto-Asset Markt untergraben werden können. Der Kampf für globale Steuertransparenz steht seit über 10 Jahren an der Spitze der G20-Ziele. Auch die Europäische Union setzt sich sehr stark für die Bekämpfung von Steuerhinterziehung auf internationaler Ebene ein.

Kern des Crypto-Asset Reporting Frameworks ist ein gemeinsame Grundlage für die standardisierte Meldung von Steuerinformationen in Bezug auf Kryptowerte. Der CARF übernimmt dabei die bereits bestehenden Standards des Common Reporting Standards (CRS) und nimmt Bezug auf die jüngsten Entwicklungen bei den globalen Geldwäschebekämpfungsstandards der Financial Action Task Force.

In Übereinstimmung mit dem CRS erfordern die Sorgfaltspflichtverfahren die Identifizierung sowohl von Einzelkunden als auch von Unternehmen sowie von deren beherrschenden Personen. Die CARF verlangt eine Berichterstattung auf aggregierter Basis, aufgeschlüsselt nach Art der Krypto-Assets und der Art der Transaktion.

Der Konsultationsprozess wurde im Mai 2022 gestartet und war sehr umfangreich. Die OECD hat im Zuge dessen auch bestimmte E-Geld-Produkte und digitale Zentralbankwährungen in den Anwendungsbereich aufgenommen. Andere Vorstöße, wie die Aufnahme eines closed-loop crypto-asset wurden wieder verworfen.

Die wesentlichen Highlights und Änderungen sind:

  • Angleichung der in den Anwendungsbereich fallenden crypto-assets an die FATF
  • Erläuterung, was es bedeutet, eine Transaktion durchzuführen, als Teil der Definition von CASP
  • Abschaffung der Verpflichtung zur Meldung von unhosted/self-managed wallets, ersetzt durch eine einzige aggregierte Nummer für Überweisungen an Wallets außerhalb der Kontrolle der CASPs
  • Meldung von Krypto-Zahlungen nur bei Transaktionen mit hohem Wert – mit einer Geringfügigkeitsgrenze von 50.000 EUR
  • Die Überschneidung der Meldepflichten nach CARF und CRS – in Fällen, in denen die Verpflichteten sowohl CASPs als auch Finanzinstitute sind – wurde vollständig beseitigt

 

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Quellen:

OECD, Crypto-Asset Reporting Framework and Amendments to the Common Reporting Standard (Published 10 October 2022): https://www.oecd.org/tax/exchange-of-tax-information/crypto-asset-reporting-framework-and-amendments-to-the-common-reporting-standard.htm