Insight #4: Wie Banken mit Krypto-Assets umgehen sollen, ist eine der spannendsten Fragen der Kryptoökonomie. Viele Banken reagieren ablehnend bis sehr zurückhaltend. Nun veröffentlichte der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht einen Entwurf für eine Handlungsempfehlung für den Umgang mit Krypto-Assets.

Was ist der Basler Ausschuss?

Es ist ein in der Schweiz ansässiger Ausschuss für Bankenaufsicht, der von den Zentralbanken und Bankaufsichtsbehörden der wichtigsten Finanzzentren der Welt gegründet wurde.

Der Vorschlag

Der Ausschuss stellt fest, dass Banken vermehrt Krypto-Assets in ihren Bilanzen ausweisen, ausgehend von einem sehr niedrigen Ausmaß. Wird dieses aber größer, so der Ausschuss, könnte sich die Finanzstabilität aufgrund von Betrug, Cyber-Attacken sowie aufgrund von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erheblich verschlechtern. Als Reaktion darauf müsste eine angemessene Eigenkapitalausstattung für Banken eingeführt werden.

Zwei Gruppen von Krypto-Assets

Die Basler‘ Regeln schreiben Banken eine Risikoabwägung beim Umgang mit Krypto-Assets vor. Dafür teilt der Auschuss Krypto-Assets in zwei Gruppen ein:

  • Gruppe 1: Traditionelle Wirtschaftsgüter in tokenisierter Form und Stablecoins.
  • Gruppe 2: Coins wie Bitcoin

Die erste Gruppe: Traditionelle Wirtschaftsgüter in tokenisierter Form und Stablecoins
Diese werden bestehender Bankenregulierung unterworfen und werden als Anleihen, Kredite, Einlagen, Beteiligungen oder als Waren- bzw Rohstoffe behandelt.

Die zweite Gruppe: Coins wie Bitcoin
Diese Gruppe stellt eine neue Vermögensklasse dar, für die eine neue konservative Risikoeinschätzung erst gefunden werden muss. Bitcoin und vergleichbare Coins können nicht mit einem anderen konventionellen Wirtschaftsgut in Verbindung gebracht werden noch sind sie darauf gestützt.
Nach dem Entwurf des Ausschusses bedeutet dies für Banken, dass in der Höhe des Krypto-Assets-Bestandes Kapital zur Sicherheit zurückgestellt werden muss.

Die nächsten Schritte

Der Entwurf ist ein guter Schritt, um die Banken- und Finanzindustrie näher an die Kryptoökonomie zu bringen. Bevor die finalen Empfehlungen des Basler Ausschuss veröffentlicht werden, werden noch viele Änderungsvorschläge und Stellungnahmen eingebracht werden.

 

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Quellen: Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIS)